Ein Chief Digital Officer gestaltet die digitale Transformation eines Unternehmens. Das umfasst so unterschiedliche Aufgaben wie die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen, das Innovationsmanagement oder die Optimierung von Prozessen. Erfahren Sie, wie weitverbreitet die Rolle schon ist, welche Qualifikationen gefragt sind und welche Karrierewege es gibt.

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Die Rolle des Chief Digital Officer

Der Chief Digital Officer (CDO) fungiert in seinem Unternehmen als Wegbereiter der Digitalisierung. Das betrifft sowohl die internen Abläufe im Unternehmen als auch die Entwicklung von neuen digitalen Produkten. Das Berufsbild ist wie die Digitalisierung selbst einem dynamischen Wandel unterworfen.

Der Chief Digital Officer gestaltet die digitale Transformation seiner Organisation aktiv mit. Er stellt die Weichen, was neue digitale Geschäftsmodelle angeht, implementiert wichtige neue Technologien wie Machine-Learning oder Big-Data-Analytics, und kommuniziert diese Changes sowohl nach innen als auch gegenüber Kunden und Partnern.

Der Chief Digital Officer ist Mitglied des sogenannten C-Level-Managements, benannt nach dem Anfangsbuchstaben „C“, welcher die Berufsbezeichnungen dieser höchsten Führungsebene im Unternehmen kennzeichnet. Zu ihm zählen zum Beispiel auch der Chief Executive Officer (CEO), der Chief Financial Officer (CFO) oder der Chief Information Officer (CIO).

Wie weitverbreitet sind CDOs?

Die Rolle des Chief Digital Officer ist eine vergleichsweise junge; das zeigen auch die Zahlen des Branchenverbandes Bitkom. Ende des Jahres 2021 hatten lediglich 20 Prozent aller deutschen Unternehmen einen Chief Digital Officer. Allerdings scheint hier ein Umdenken einzusetzen. Immerhin 14 Prozent aller Unternehmen gaben in der Bitkom-Studie an, die Einrichtung einer solchen Stelle in nächster Zeit zu planen. Das bedeutet umgekehrt aber auch: Eine große Mehrheit, nämlich 64 Prozent, hat aktuell keinen CDO und plant auch nicht, einen solchen in naher Zukunft einzustellen; zwei Prozent sind noch unentschlossen. Hier gibt es also deutlichen Entwicklungsbedarf.

Das betrifft insbesondere kleinere Unternehmen. Immerhin 64 Prozent aller Unternehmen mit 2000 oder mehr Beschäftigten verfügen bereits über einen CDO oder eine vergleichbare Position bzw. planen, diese einzuführen. Bei kleinen Unternehmen mit unter 100 Beschäftigten sind es gerade mal 34 Prozent.

Das Hauptproblem besteht darin, dass die Rolle der IT in vielen KMUs mit dem Beschaffer von Hard- und Software gleichgesetzt wird. Tatsächlich zeichnet sich aber ab, dass die IT in Zukunft zum zentralen „Enabler“ für alle Geschäftsvorgänge im Unternehmen aufsteigen wird. Die Rolle des Chief Digital Officer spiegelt diese gestiegene Bedeutung wider.

Chief Digital Officer vs. Chief Data Officer

Die Rolle des Chief Digital Officer bildet sich aktuell in der Praxis noch heraus. Hierbei geht es nicht nur um die Kompetenzverteilung in Abgrenzung zu klassischen C-Level-Management-Positionen wie dem CIO oder dem CTO; der Chief Digital Officer konkurriert auch mit dem gleich abgekürzten Chief Data Officer um Zuständigkeiten.

Auch wenn die Namensähnlichkeit anderes nahelegt, gibt es doch einige wichtige Unterschiede zwischen Chief Digital Officer und Chief Data Officer. Der Chief Digital Officer nimmt insgesamt eine stärker strategische Rolle ein. Sein Ziel besteht im Vorantreiben der Digitalisierung für die eigene Organisation. Dies geschieht vor allem unter Implementierung verschiedener neuer Technologien wie dem Internet of Things, der Cloud, Machine Learning, Virtual Reality, Industrie 4.0, Blockchain usw.

Alle diese genannten Technologien produzieren riesige Mengen Daten, welche in Datenbanken gespeichert werden. Dieser Flut von Big Data Herr zu werden und sie wertschöpfend für das eigene Unternehmen zu nutzen, macht im Kern die Aufgabe des Chief Data Officers aus. Dafür nutzt er eine Vielzahl von Analyseverfahren, wie Big-Data-Analytics oder Predictive Analytics. Auch Fragen der Data Governance fallen in seinen Einflussbereich.

Es ist aber vorgezeichnet, dass sich die Pfade der beiden CDOs unentwegt kreuzen werden. Das betrifft insbesondere die Produktentwicklung, die Prozessoptimierung, aber auch die Gestaltung der Digital Journey sowohl für Mitarbeitende als auch für Kunden und Partner. Auch beim Aufbau von Cloud-Lösungen für Unternehmen werden beide CDOs intensiv involviert sein, um gleichzeitig die strategische und die Datenmanagement-Perspektive abzudecken.

Chief Digital Offiver vs. Chief Data Officer

Das Aufgabenspektrum

Die zentrale Aufgabe eines Chief Digital Officer besteht in der Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie. Das Ziel besteht darin, das eigene Unternehmen auf die Veränderungen vorzubereiten, welche die digitale Transformation mit sich bringt. Dieser Prozess umfasst sechs Teilaufgaben.

1. Neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln

Eine wichtige Aufgabe in diesem Zusammenhang besteht in der Entwicklung von neuen, digitalen Geschäftsmodellen. Diese werden vom Chief Digital Officer entweder ergänzend zu klassischen, analogen Geschäftsmodellen eingeführt oder ersetzen diese sogar vollständig. Ein Beispiel dafür ist der E-Commerce, welcher die Notwendigkeit für die Eröffnung von Ladengeschäften reduziert hat. Ein anderes Beispiel sind digitale Plattform-Modelle wie Airbnb und Uber, welche das Verdienstmodell klassischer Hotelketten bzw. der Taxi-Industrie angreifen.

Der Chief Digital Officer versucht solche Marktveränderungen zu antizipieren und das eigene Unternehmen entsprechend einzustellen. Insofern kommt der Rolle des Chief Digital Officer eine geschäftskritische Bedeutung zu. Ist er erfolgreich, verschafft er dem Unternehmen einen wichtigen Vorsprung in der neuen, digitalisierten Welt. Scheitert er, kann dies unter Umständen existenzielle Folgen für die Organisation haben.

2. Das Innovationsmanagement sicherstellen

Eng damit verknüpft ist das Innovationsmanagement, denn viele neue Geschäftsmodelle bauen direkt auf einer oder mehreren neuen digitalen Technologien auf. Dazu zählen unter anderem:

Der Chief Digital Officer sieht sich vor der Herausforderung, diese neuen, komplexen Technologien in die gewachsenen Strukturen seines Unternehmens zu integrieren. Hierbei gibt es mindestens vier Perspektiven: Erstens müssen die physischen Voraussetzungen für die Innovation geschaffen werden. Soll beispielsweise eine Private-Cloud-Lösung vom Unternehmen selbst betrieben werden, muss hierfür die entsprechende Infrastruktur on-prem bereitgestellt werden. Alternativ kann eine solche Cloud im Rechenzentrum eines externen Managed-Services-Providers gehostet und betreut werden. Hierin besteht die zweite große Herausforderung des Chief Digital Officer, nämlich in der Aussteuerung solcher externen Partner bzw. der von ihnen angebotenen Dienste. Drittens muss sich der Chief Digital Officer um das Wissensmanagement kümmern. Er muss sicherstellen, dass das benötigte Know-how im Unternehmen vorhanden ist oder zumindest von außen bereitgestellt wird, gegebenenfalls auch durch externe Service-Provider. Und viertens umfasst das Innovationsmanagement des Chief Digital Officer auch die Perspektive Change-Management. Der Chief Digital Officer muss sicherstellen, dass Innovationen im Unternehmen verstanden und angenommen werden. Denn die beste Technologie hilft nichts, wenn Ihre Mitarbeitenden sie nicht mittragen.

3. Die Prozessoptimierung vorantreiben

Ein weiteres wichtiges Element besteht in der Digitalisierung von bisher analogen Abläufen im Unternehmen. Im Zuge dieser Prozessoptimierung trägt der Chief Digital Officer dazu bei, Geschäftsvorgänge wie die Produktion, die Rechnungsstellung oder das Supply-Chain-Management effizienter zu gestalten. So lässt sich der Ressourcen-Einsatz des Unternehmens reduzieren.

4. Den Markt beobachten

Dem Chief Digital Officer kommt auch die Rolle eines Marktbeobachters zu. In der digitalen Welt können sich ganze Industrien über Nacht verändern. Hier am Puls der Zeit zu sein, ist eine überlebenswichtige Aufgabe für Organisationen, die durch den Chief Digital Officer wahrgenommen wird. Dazu gehört insbesondere der Umgang mit branchenfremden Playern, die disruptive Veränderungen bewirken. Ein Beispiel ist Netflix, welches als Software-Unternehmen mit seinem Streaming-Dienst die TV- und Kinobranche durcheinandergewirbelt hat. Der Chief Digital Officer muss solche Disruptoren frühzeitig identifizieren und die eigene Unternehmensstrategie entsprechend anpassen.

5. Das Team stärken

Neben all diesen strategischen Projekten übernimmt der Chief Digital Officer auch zahlreiche personelle und kommunikative Aufgaben. Hierzu zählen unter anderem der Aufbau und die Leitung eines Teams, welches die genannten digitalen Vorhaben plant und umsetzt. Denn selbst der ambitionierteste Chief Digital Officer kann Vorhaben dieser Tragweite nicht alleine bewältigen. Weiterhin obliegt ihm auch die Kommunikation der geplanten digitalen Neuerungen an andere Unternehmensbereiche. Hierunter fällt insbesondere die Abstimmung mit anderen Mitgliedern des C-Level-Managements bzw. die direkte Kommunikation mit dem CEO. In einer digitalisierten Wirtschaftswelt wird sich der CEO immer stärker auf den CDO verlassen müssen, weil digitale Geschäftsmodelle und neue Technologien zunehmend den Unternehmensalltag dominieren.

6. Neue Arbeitsformen fördern

Last, but not least setzt sich der Chief Digital Officer für neue Formen des Arbeitens ein, auch über die Grenzen seines eigenen digitalen Innovationsteams hinweg. Dazu zählt einerseits der verstärkte Einsatz von agilen Methoden, um Projekte schneller und flexibler abzuwickeln; andererseits fallen hierunter auch fundamental neue Arbeitsmodelle wie Remote Work, also die Zusammenarbeit von geographisch verteilten Teammitgliedern, aus dem Home-Office oder von unterwegs.

Über welche Qualifikationen verfügt ein Chief Digital Officer?

Der Chief Digital Officer muss einen anspruchsvollen Spagat leisten: Einerseits ist er vor allem Stratege und Manager, indem er Digitalisierungsvorhaben auf den Weg bringt, Prozesse optimiert sowie neue Geschäftsmodelle und Technologien implementiert. Gleichzeitig muss er aber auch in der Lage sein, die damit einhergehenden technischen Details fachlich zu verstehen. Ansonsten wäre es ihm unmöglich, sich mit den beteiligten Data-Scientists und -Engineers auszutauschen und diese zu instruieren. Aus diesem Grund verfügt der Chief Digital Officer praktisch immer über einen akademischen Background, meist im Bereich der Informatik, Ingenieurs- oder Naturwissenschaften.

Ein Hochschulstudium bildet aber nur die Basis. Wie wenige andere Rollen in der modernen Arbeitswelt muss sich ein Chief Digital Officer praktisch täglich weiterbilden. Das ist dem Umstand geschuldet, dass wir uns immer noch in der Frühphase der digitalen Revolution befinden. Das Tempo der Neuerungen ist dementsprechend rasant. Um hier Schritt zu halten, wird der Chief Digital Officer regelmäßig an Fortbildungen teilnehmen, Fachkonferenzen besuchen, Blogs und andere digitale Medien konsultieren sowie sich mit Kollegen austauschen. Sein Skillset ist also ständig im Werden begriffen.

Komplettiert werden die Fähigkeiten des Chief Digital Officer durch soziale Kompetenzen. Weil er wie erwähnt vor allem Manager ist, muss er seine Ideen fortlaufend seinen Mitarbeitenden gegenüber erklären und diese für seine Vorhaben begeistern. Das ist oft noch entscheidender als das Fachwissen des Chief Digital Officer. Denn digitale Neuerungen verändern ganze Unternehmensbereiche grundlegend. Solche Veränderungen können im ersten Moment Abwehrreaktionen bei Mitarbeitenden erzeugen. Durch sensible Kommunikation und die Fähigkeiten, Begeisterung zu erzeugen und Potenziale aufzuzeigen, überwindet ein guter Chief Digital Officer diese Hürden. Dies gilt nicht nur für Mitarbeitende, die in der Unternehmenshierarchie unter ihm stehen, sondern genauso für gleichberechtigte Führungspersönlichkeiten.

Die Qualifikationen des Chief Digital Officers

Diese Karrierewege gibt es

Es gibt typischerweise zwei Optionen, um in die verantwortungsvolle Position des Chief Digital Officer aufzusteigen. Die erste Option ist der interne Aufstieg innerhalb einer Organisation. Hierbei baut sich der Bewerber, häufig ein Mitarbeitender der IT-Abteilung, durch die erfolgreiche Bewältigung von Projekten zunehmend eine innerbetriebliche Reputation auf. Er oder sie demonstriert dabei nicht nur technische Fachkenntnisse, sondern treibt vor allem Digitalisierungsvorhaben voran, welche die Zukunftsfähigkeit der Organisation als Ganzes steigern. Diese globale Sichtweise ist entscheidende Voraussetzung für die Beförderung ins C-Level-Management.

Die zweite Option betrifft die Einstellung eines externen Experten als CDO. Häufig waren diese vorher mehrere Jahre in einer technikaffinen Unternehmensberatung tätig. Solche Kandidaten verfügen oft über mehr strategisches Know-how, sind aber unter Umständen weniger technisch versiert als ihre internen Mitbewerber. Daneben besteht natürlich auch die Möglichkeit, den Chief Digital Officer eines anderen Unternehmens abzuwerben bzw. zu übernehmen. Allerdings müssen hier sehr gute Argumente vorhanden sein, weil CDOs hoch qualifizierte Manager sind, von denen es aktuell tendenziell zu wenige in Deutschland gibt.

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